Waldorfkindergarten
Jedes unserer Kinder ist mit seinen Begabungen, Neigungen, Interessen und auch Handicaps einzigartig. Kinder sind lernfähige, lernfreudige und lernbereite Wesen. Beim Spielen erfährt und bildet sich das Kind selbst und erobert im freien Spiel seine Welt. Ihre Entwicklungsfenster sind gerade in den ersten Kindheits- und Schuljahren besonders weit geöffnet. Daraus entsteht für uns im Waldorfkindergarten die besondere Verantwortung die Lebenswelt unserer Kinder so zu gestalten, dass sie sich gesund und altersgemäß entwickeln können.
Der Kindergarten befindet sich in einem freistehenden Haus mit großem Garten in Brunnthal im Industriegebiet. Die beiden Gruppen bestehen jeweils aus 21 Kindern mit je zwei ErzieherInnen bzw. Kinderpflegern.

Verpflegung
Das Frühstück am Vormittag wird täglich frisch zubereitet. Es gibt zudem ein warmes Bio-Mittagessen. Unsere Nahrungsmittel sind vollwertig und aus biologischem Anbau.
Räumlichkeiten
Zu den Räumlichkeiten des Kindergartens zählen zwei Gruppenräume, ein Intensivraum, ein Kinder-WC und eine Garderobe. In den Kindergartenräumen findet das Kind eine harmonische Raumgestaltung in natürlichen Farben und klaren Formen vor. Die Kinder erfahren dadurch eine besondere Atmosphäre der Geborgenheit.
Garten
Die Kinder haben die Möglichkeit, in unserem weitläufigen Garten zu spielen oder bei einem Gruppen-Spaziergang den nahen Wald zu erkunden. Es warten eine Schaukel, ein Kletterbaum, ein großer Sandkasten, ein Holzlager, ein Weidenhaus, eine Balancierstange sowie eine Feuerstelle auf die Kinder. Der weiträumige Garten mit separaten Bereichen für Kindergartenkinder und Kleinkinder der Wiegestube wird von den Eltern gepflegt.

Gruppengröße
In unserem Kindergarten werden jeweils 21 Kinder in einer Gruppe von zwei ErzieherInnen bzw. KinderpflegerInnen betreut. Die Kinder kommen zwischen zwei und drei Jahren in den Kindergarten. Die Gruppe ist altersgemischt. Wir bemühen uns um ein ausgewogenes Verhältnis von Mädchen und Jungen. Kinder aller Kulturen und Nationalitäten sind uns willkommen. Eine unserer Gruppen wird als Integrativgruppe geführt.

Vorbereitung auf die Schule
Durch die Förderung der grundlegenden Fähigkeiten werden unsere Kinder auf einen Wechsel in die Grundschule oder Waldorfschule gut vorbereitet. Viele unserer Kinder besuchen nach dem Kindergarten eine Waldorfschule. Die Zusage für den Platz in einer Waldorfschule ist mit dem Besuch des Kindergartens nicht verbunden.
Organisation
Der Waldorfkindergarten wird durch das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) gefördert.
Pädagogisches Konzept
Der Waldorfkindergarten arbeitet nach den Prinzipien Rudolf Steiners. Diese basieren auf der anthroposophischen Lehre und der von ihm entwickelten Menschenkunde. Dazu gehören im Wesentlichen Vorbild und Nachahmung sowie Rhythmus und Wiederholung. Kinder brauchen die aufmerksame Begleitung der Eltern und der vertrauten Pädagogen, an denen die Kinder ihr eigenes Verhalten nachahmend entwickeln können und die ihnen Orientierung geben. Einen hohen Stellenwert genießen das Erleben der Jahreszeiten in der Natur, sowie das gemeinsame Feiern der Jahresfeste.
GruppengrößeUnsere Lern- und Entwicklungsziele für die ersten sieben Jahre
Körpergefühl und Bewegung
Die Körperwahrnehmung sowie die Grob- und Feinmotorik entwickeln sich z.B. beim Laufen, Klettern, Hüpfen, beim Reigen, bei Spiel und Arbeit im Garten oder in der Küche, beim Spielen einfacher Musikinstrumente oder beim Arbeiten an der Werkbank.
Sinne und Wahrnehmung
Im Waldorfkindergarten sollen die Kinder zuerst einmal die reale Welt mit ihren Sinnen entdecken und erforschen können. Dazu gehören z.B. der Tastsinn, der Gleichgewichtssinn, das Schmecken, Hören und Sehen. Gesunde und naturnah produzierte Lebensmittel sowie natürliche Spielsachen, die nicht auf Sinnestäuschung ausgelegt sind, fördern diese Entwicklung.
Die Sprache
Im Waldorfkindergarten haben Lieder, Geschichten, Verse, Fingerspiele und Reime einen großen Stellenwert. Die Sprechweise der Erzieher/innen ist liebevoll, klar, deutlich und bildhaft. So lernen Kinder spielend die Sprache.
Die Phantasie und Kreativität
Im Waldorfkindergarten wird durch viele nicht genormte und nicht fertig gestaltete Spielsachen und erzählte Geschichten die kindliche Phantasie besonders angeregt. Die Kinder haben ausgiebig Zeit das Gehörte spielend umzusetzen.
Sozialkompetenz
Soziales Miteinander will gelernt sein. Diese Lernprozesse beginnen in der Familie und setzen sich im Kindergarten fort. Im Waldorfkindergarten lernen die Kinder einen Struktur gebenden Tages- und Wochenrhythmus kennen und erfahren, dass es Regeln gibt, bis hin zu klaren Aufgaben für einzelne Kinder oder Gruppen. Ältere Kinder übernehmen bereits eine gewisse Verantwortung in der Gruppe.
Motivation und Konzentration
Im Waldorfkindergarten Brunnthal versuchen wir durch regelmäßige Wiederholungen von Tagesablauf bis zum Jahreslauf die Konzentrationsfähigkeit der Kinder zu entwickeln. Interessante und anregende Betätigungsmöglichkeiten wirken auf Kinder motivierend. Gleichzeitig sollen für die Entwicklung schädliche Einflüsse möglichst fern gehalten werden.
Werte
Die Waldorfpädagogik kümmert sich ganz bewusst auch um die moralisch ethische Erziehung der Kinder. Sie sollen einen Sinn für das Gute, Schöne und Wahre entwickeln, Achtung vor anderen Menschen und Kulturen haben und auch lernen, dass damit persönliches Engagement verbunden ist.
Der Tagesablauf im Kindergarten
Der Tagesablauf ermöglicht den Kindern durch seine rhythmische Struktur eine gesunde Entwicklung und erleichtert den Kleinsten die Eingewöhnung in die Kindergartengemeinschaft.
Gruppengröße
| Bringen der Kinder: | 7:30 Uhr – 8:30 Uhr |
| Abholen der Kinder: | 13:30 Uhr, 14:00 Uhr oder 14:30 bis 15:00 Uhr |
| Schließtage pro Jahr: | 30 (den Schulferien angepasst) |
07.30 – 10.00 Uhr Freies Spiel und Frühstück
Der Tag beginnt für die Kinder mit dem Freispiel, während die Erzieher das Essen zubereiten, Nähen oder Schnitzen. Die Kinder können bei der Vorbereitung des Frühstücks mithelfen oder sich eine eigene Tätigkeit suchen. Für das Frühstück wird Obst und Gemüse geschält und geschnitten und Brote und Brötchen geschmiert. Das frische Frühstück können die Kinder zwischen 8.00 und 9.00 genießen.
Im Sommer sind die Kinder auch oft schon am Vormittag im Garten.
Einmal pro Woche (derzeit dienstags) findet die Eurythmie-Stunde in einem extra dafür vorgesehenen Raum statt.
Ab 10.00 Uhr Morgenkreis und Aufräumen
Der Morgen wird mit dem gemeinsamen Morgenkreis abgeschlossen. Hier werden Lieder gesungen, Gedichte erzählt oder Fingerspiele gemacht.
Anschließend räumen die Kinder gemeinsam auf, decken den Tisch und helfen das Mittagessen vorzubereiten.
11.30 Uhr Mittagessen
Die Kinder beginnen das Mittagessen mit einem gemeinsamen Tischspruch. Das Essen ist biologisch und es wird auf Ausgewogenheit und guten Geschmack geachtet.
12.15 Uhr Gartenzeit oder Wald
Im Anschluss an das Mittagessen gehen die Kinder in den großen Garten des Waldorfhauses. Dort können sie entweder eine der vielen Spielmöglichkeiten nutzen – wie den Sandkasten, die Schaukeln, verschiedene Fahrzeuge – oder sie helfen den Erziehern beispielsweise bei der Pflanzenpflege.
Mindestens einmal die Woche gehen beide Kindergartengartengruppen gemeinsam in den nahegelegenen Wald. Dieser lädt zum Spielen und Entdecken ein und bietet unter anderem auch einen Indianerspielplatz.
Bei schlechtem Wetter gehen die Gruppen meist in den Wald anstatt in den Garten
13.30 Uhr Ruhezeit
In unserem Tagesablauf achten wir darauf, dass die Kinder einen Rhythmus erfahren, in dem sich Aktivität und Ruhe abwechseln. Die Entwicklung des Kindes findet in den Pausen statt, in denen sich Erlebtes setzen kann. Durch die Ruhephase hat das Kind genügend Zeit, seine Ressourcen zu stärken. Dies wirkt sich gesundend auf den Organismus des Kindes aus. Die Ruhezeit findet nach dem Mittagessen statt. In dieser Ruhezeit ist es uns wichtig am Tag eine Pause ohne Sinneseindrücke für die Kinder zu gewährleisten. In dieser Pause werden aufgenommene Eindrücke verarbeitet, um danach wieder neues aufnehmen zu können. Die Kinder ruhen in ihrer vertrauten Umgebung in den Gruppenräumen, gemeinsam mit den Pädagogen der jeweiligen Gruppe. Jedes Kind bekommt dabei seinen eigenen, schützenden Platz zum Ausruhen.
14.00 – 15.00 Uhr Freies Spiel
Der Kindergartentag endet mit einer letzten Spielstunde. Hier können die Kinder nochmals alle Spielmöglichkeiten nutzen bevor sie von ihren Eltern abgeholt werden.
Erzieher
Sonnenblumengruppe
Anke Maderholz
Gruppenleitung, Erzieherin und Waldorferzieherin
Melanie Hartmann
Kinderpflegerin
Rosengruppe (Integrativgruppe)
Sylvia Brechlin
Gruppenleitung, Erzieherin und Waldorferzieherin
Stephan Maderholz
Kinderpfleger und Waldorferzieher






Was ist eigentlich Eurythmie?
Eurythmie ist eine durch Rudolf Steiner zu Anfang dieses Jahrhunderts entwickelte Bewegungskunst. Hierbei werden Sprache und Musik in Bewegung umgesetzt. Was sich hinter dem geheimnisvollen Wort verbirgt, erfährt man, wenn man einmal mitgemacht hat. Es werden Märchen, Kinderreime, Lieder gesungen und gesprochen und wie in einer ausdrucksvollen Gebärdensprache sichtbar gemacht. Dadurch wird die Phantasie der Kinder angeregt und ihr Gefühl für Sprache und Musik gefördert. Einmal in der Woche kommt unsere Eurythmie-Lehrerin Frau Bochtler zu unseren Kindergartenkindern.
Im Vordergrund stehen das Erleben von Sprache, Rhythmus und Musik. Die Eurythmie hilft den Kindern, das eigene Körpergefühl zu entwickeln und übt in gemeinsamen, spielerischen Bewegungen soziale Fähigkeiten. Durch sie werden physische, geistige und seelische Entwicklungen gepflegt.
